EAN 128
 Der EAN 128 ist keine eigenständige Codierung, sondern eine Datenstruktur für die Logistik. Sie basiert meist auf dem Code 128, kann aber auch mit anderen Code-Arten (wie z.B. RSS, Data Matrix) verwendet werden. Es können alle ASCII-Zeichen dargestellt werden. Die Länge eines EAN 128 ist variabel.
Der besondere Vorteil des EAN 128 beim Einsatz in der Logistik liegt darin, dass sich die Codierung je nach der entscheidenden Information zusammenstellen lässt.
 Hierfür stehen von der GS1 normierte Datenbezeichner zur Verfügung, die die jeweiligen Informationen eindeutig charakterisieren. Im Code kann so verschlüsselt werden: etwa das Packdatum, die Chargen- oder Seriennummer, der Preis, das Mindesthaltbarkeitsdatum usw.
Die Datenbezeichner werden den eigentlichen Angaben als Schlüsselziffern in Klammern vorangesetzt, so dass die Dateninhalte mittels Scannen an den richtigen Stellen im Warenwirtschaftsystem gespeichert werden können.
Ein Beispiel:
Sonderfall: NVE
Der EAN 128 wird auch für den besonderen Zweck der Sendungsverfolgung genutzt. Jedes versandte Paket oder jede Palette erhält eine einmalig vergebene, damit eindeutig packstückbezogene Nummer. Hier wird ein besonderer Datenbezeichner benutzt, der die Codierung als „Nummer der Versandeinheit (NVE)“ charakterisiert. Die NVE setzt sich aus der ILN, d.h. der internationalen Betriebsnummer und einer fortlaufend vergebenen Packstücknummer zusammen.
Die NVE enthält immer 18 Stellen, wobei die 18. Stelle eine Prüfziffer ist, die sich aus den vorangehenden Ziffern nach dem Berechnungsprinzip des Code 128 für die NVE ergibt. Bei einer beispielsweise 7stelligen Betriebsnummer (und der vorstehenden Reserveziffer 3) ergibt sich eine bis zu 9stellige Packstück-Nummer, die rechtsbündig – mit führenden Nullen – in die Codierung eingesetzt wird. Dann erst wird die Prüfziffer berechnet und angefügt.
Ein Beispiel:
Das Packstück Nr. 1 eines Herstellers mit der Betriebsnummer 4012345 soll eine NVE erhalten.
(00)340123450000000017
Im anglo-amerikanischen Wirtschaftsraum entspricht die SSCC (= Serial Shipping Container Code) der hiesigen Nummer der Versandeinheit (NVE).
 Auf Versandetiketten werden häufig zwei oder mehrere Codierungen gleichzeitig verwendet: Zum einen ein EAN 128 mit der Angabe der Hersteller-Betriebsnummer (ILN) und der im Paket enthaltenen Artikel-Nummer sowie anderer wichtiger Informationen (wie Bruttogewicht, Einzelpreis o.ä.) und zum anderen die NVE zur Nachverfolgung eines bestimmten Packstücks.
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